Die Leise Stimme ruft mitten in den Sturm


Es gibt Zeiten, da fühle ich mich mitten in einem Sturm. Von aussen gesehen würde nichts darauf hinweisen.

Wenn ich meine Umstände betrachte gibt es so viele Gründe, um dankbar zu sein. Ich darf eine wunderbare Familie haben. Unser Zuhause ist gross, ruhig und wunderschön. Beruflich darf ich mich kreativ ausleben. Ich darf meinen Glauben frei leben, gesund & finanziell beschenkt sein, uvm. Und trotzdem fühle ich mich teilweise mitten im Sturm, was ist geschehen?


Meine innere Welt gerät manchmal ins Wanken. Als erhöht neurosensitive Person (auch hochsensibel) darf ich das Geschenk erleben, ein kunterbuntes Innenleben zu haben. Dies ist teilweise sehr schön und teilweise auch sehr herausfordernd.

Dadurch, dass ich sehr viel wahrnehmen darf, brauche ich auch mehr Zeiten allein, um das Wahrgenommene zu verarbeiten, einzuordnen, zu sortieren, ... Gleichzeitig bin ich extrovertiert und liebe es unter Menschen zu sein. Ich könnte stundenlang tiefe Gespräche führen, philosophieren, plaudern. Diese beiden Bedürfnisse stehen in einer grossen Spannung zueinander.


Ich merke generell, dass ich in vielen Dingen vielleicht fragiler bin als andere. So brauche ich viel Schlaf, genügend Bewegung, gesunde Ernährung, Zeiten allein (die ich dann mit Gott verbringe :-)), damit ich innerlich und äusserlich gesund bleiben darf. Manchmal habe ich aber einfach keine Lust auf all diese Bedürfnisse zu achten und dann kann es geschehen, dass ein Sturm in mir ausbricht.


Viele Ängste, Sorgen, Fragen, Zweifel melden sich an und bringen mich innerlich aus dem Gleichgewicht. Dies hat jedoch auch äusserlich seine Auswirkungen. Wenn ich mich selber nicht gut spüre, dann esse ich Dinge, von denen ich weiss, dass sie mir nicht gut tun. Ich bewege mich weniger, da ich durch das schlechtere Essen träger werde. Meine Allein-Zeiten fülle ich kontraproduktiv, zum Beispiel mit nutzlosem Instagram scrollen, wo ich dann noch überaktiver werde, durch die vielen Reize und Inspirationen, die mir dabei entgegen kommen. Mein Schlaf wird somit schlechter, da meine Gedanken unruhig sind, ich überaktiv und überreizt bin. Ich befinde mich mitten im Sturm. Was nun?


Tief in mir drin weiss ich, dass nur einer diesen Sturm in mir stillen kann, damit Frieden in meine Seele, meinen Geist und meinen Körper einkehren kann.


Diese Gnade erlebe ich durch die Beziehung zu Jesus. Mit einer leisen Stimme macht er sich in meinem Herzen bemerkbar. Er sehnt sich danach, dass ich in meinem Sturm zu ihm aufschaue und auf ihn vertraue.

Ja, er ist für mich der Einzige, bei dem ich Zuflucht finden kann in einem solchen inneren Sturm. Er ist für mich der Einzige, der diesen inneren Sturm stillen kann. Er hilft mir wieder zu mir selbst zurück zu finden, zu der Person, die er wollte, die er einzigartig geschaffen hat. Er hilft mir zur Ruhe zu kommen, damit ich wieder spüre, was alles dran ist im Alltag und was warten darf. Er hilft mir neu den Mut zu fassen gut zu mir selbst zu schauen, damit ich die Kraft habe für alles, was er für die kommende Zeit vorbereitet hat.

Im Endeffekt geht es dabei nicht nur mir besser, sondern meinem ganzen Umfeld. Dies erfüllt mich mit einer tiefen Dankbarkeit Gott gegenüber. Danke Vater im Himmel, für das Stillen des Sturms in mir.


Unten im Bild siehst du eine Art, wie ich mit Gott über meinen inneren Sturm "ausgetauscht" habe. Die dunkel geschriebenen Wörter waren zu Beginn dieser Zeit der Stille die Gefühle, die ich in mir spürte. Ich legte diese vor Gott und versuchte alles von ihm zu empfangen an Wahrheiten und Gutem, was mir nach dem Loslassen in den Sinn kam. Ich war nach dieser Zeit der Stille innerlich ermutigt und gestärkt und ich hatte neue Zuversicht für all das Kommende.


Wie erlebst du das? Ich freue mich über deine Überlegungen und Anregungen zum Thema.